Mittwoch, 10. März 2010

Haarscharf

Das war haarscharf,
gerade noch mal gutgegangen,
rein beziehungsmäßig.
Und alles war Strelitzens Schuld,
er saß einfach zu lange am Steuer.

Zuerst war es ein Kleinwagen, Toyota 1000.
Dann saß er im Golf, Golf S, Baujahr 1976
- falls es jemanden interessiert.
Strelitz hatte übrigens hinten ein kleines
Original VAG-Teile GTI-Schildchen angebracht
und einen Aufkleber: "Man gönnt sich ja sonst nichts!"
Auch die Heckklappe hatte er perfekt umlackiert,
damit niemand merkt, dass sein Golf nur ein Golf S war.

Auf den Golf folgte erst eine japanische Limousine
und dann der Mercedes. Ein Traum von einem Wagen.
Bequem, toller Komfort, Lederlenkrad.
Und immer noch saß Strelitz am Steuer.
Jetzt war er aber übermüdet, unkonzentriert und genervt.
Er saß einfach viel zu lange am Steuer,
kriegte die Kurve nicht richtig und flog raus.
Oder sprang selbst ab, kurz vor dem Abgrund.
So genau kann man das bei ihm nicht sagen.

Als Strelitz wieder zu sich kam,
war er das fünfte Rad am Wagen
und Strelitz war noch nicht einmal ein Rad
und seine Beziehung war auch kein Wagen,
eher ein Zug, der abgefahren ist.

Warum beschwert sich Strelitz überhaupt?
ER WOLLTE DOCH IMMER EINE ABGEFAHRENE BEZIEHUNG.

Aber wie gesagt: Es war haarscharf,
gerade noch mal gutgegangen,
rein beziehungsmäßig.

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