Dienstag, 9. März 2010

In letzter Konsequenz

In letzter Konsequenz war Strelitz Deutscher. Durch und durch. Im Osten gezeugt - nicht aus Überzeugung, sondern aus der Not heraus; im Westen geboren - nicht als Geburtsfehler, sondern als flüchtiger Zufall.

In letzter Konsequenz war er Literat. Und Arbeitstier. Beides weniger aus Überzeugung als aus der Notwendigkeit heraus, sonst vielleicht die Kurve nicht zu kriegen.

In letzter Konsequenz war er ein Aufschreiber, war immer da, wenn er gebraucht wurde. Wegwerffans (wie andere) hatte er keine. Seine Anhänger waren aus anderem Holz geschnitzt, mit Eichenlaub. Auf ewig treu mit dem Motto: Bis dass der Tod uns scheidet.

In letzter Konsequenz war er es, der operativ sein Leben bestimmte. Strelitz, die sichewig verändernde mecklenburgische Landschaft, die trotzdem immer gleich wirkt.

In letzter Konsequenz war er ängstlich, ratlos, zaudernd, permanent verschnupft und dabei doch immer noch das Letzte aus sich herausholend. Nichts als die Wahrheit, erstunken wie erlogen, wie erlebt.

In letzter Konsequenz war er Strelitz, der immer noch nicht gestorben ist. Und da er nicht gestorben ist, so lebt er auch noch heute. In unseren Herzen, in unseren Sehnsücheten, in letzter Konsequenz.

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