Mittwoch, 10. März 2010

Strelitz ruft bei der WEA an

(... und gibt sich als Heinz Rudolf Kunze aus)

Strelitz: Hallo, mit wem spreche ich jetzt.

WEA: WEA Music Company, Silke Schmidt.

Strelitz: Guten Tag Frau Schmidt, hier ist Heinz Rudolf Kunze. Wieso bin ich jetzt bei Ihnen gelandet? Ich war doch eben noch in der Marketingabteilung?

WEA: Das ist die 140...

Strelitz: Also, das interessiert mich wenig. Stellen Sie mich jetzt zurück oder muss ich wieder in die Warteschleife?

(Unterlegmusik)


WEA: Hier Carsten Fitscher, Herr Kunze? - Ich habe gehört, dass Sie ein Problemchen hatten. Was kann ich für sie tun?

Strelitz: Das darf doch nicht wahr sein. Wieso bin ich jetzt bei Ihnen gelandet? Wer sind sie denn überhaupt?

WEA: Carsten Fitscher, Creative Consult Assistant.

Strelitz: Das ist ja schön und gut. Wissen Sie, ich bin jetzt mehr als zwanzig Jahre bei Ihrer Firma, aber so was ist mir noch nie passiert. Zehn Minuten in der Warteschleife. Dazu kommt, dass ich sowieso schon ein wenig erkältet bin, deswegen ist meine Stimme so belegt. - Also ich möchte jetzt sofort mit der Marketingabteilung verbunden werden.

WEA: Wollen Sie da zu Herrn Schwalm oder Frau Sabo?

Strelitz: Ja geben Sie mir mal den Herrn Schwalm und sagen sie ihm, es geht um die neue Auskopplung aus dem Album.

(Es läuft schon wieder Unterlegmusik)

WEA: Hallöchen Herr Kunze. Tut mir wahnsinnig leid. Ich hab’ schon gehört, was Ihnen passiert ist. Hat Ihnen die Musik in der Warteschleife denn überhaupt gefallen. Spaß beiseite! Also es geht um die neue Auskopplung aus dem Album sagte mir Herr Fitscher.

Strelitz: Genau. Wann macht Ihr die denn endlich? Gestern haben mich wieder ein paar Fans angesprochen, wann es so weit ist.

WEA: Um welchen Titel geht es genau?

Strelitz: Um welchen Titel? Sie machen Scherze Herr Schwalm. Also wissen Sie. Drei Wochen rede ich jetzt schon mit ihrer Firma über die Auskopplung und Sie fragen mich: Um welchen Titel geht es? - Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich jetzt gleich mal zum Chef durchstellen würden.

WEA: Tut mich jetzt leid, wenn ich Sie verärgert habe; das wollte ich nicht. Ich wollte Ihnen nur helfen.

Strelitz: Guter Mann, gleich lege ich auf!

(Es läuft noch mal Unterlegmusik)

WEA: Hier Bartnick. Hallo Heinz, wie geht's?

Strelitz: Ja, gut. Ich wollte nur mal nachfragen, was die Singleauskopplung macht.

WEA: Sie sind nicht Heinz Rudolf Kunze; den kenn' ich nämlich persönlich.

Strelitz: Ach so! - Ja, was machen wir denn da?

WEA: Was wir jetzt machen? Keine Ahnung ... also das ist ja lustig ... ich fasse es nicht. Ich für meinen Teil möchte mich aber trotzdem bei Ihnen für den Anruf bedanken, wer immer Sie sind. So ein tolles Arbeitsklima, wie in den letzten zehn Minuten hat bei mir schon lange nicht mehr geherrscht. Nichts für ungut, aber ich muss jetzt Schluss machen. Vielleicht ist ja der echte Heinz auf der anderen Leitung.

Strelitz: Na, dann tschüss. Und nichts für ungut.

WEA: Tschüss!

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