Mittwoch, 10. März 2010

Strelitz möchte: Einmal Guru für die Beatles sein

Eines Morgens waren die Beatles bei Strelitz. Nicht dass er sie gerufen hätte, nein. Als er aufwachte saßen sie einfach so auf seinem Sofa. Kein Zweifel: Es waren Long John Silver und seine Beatles. Und von Yoko One nichts zu sehen. Wahnsinn, dachte Strelitz, das müssen die frühen Beatles sein. George rechts mit seiner Gretsch-Gitarre, Ringo, mit seinen Stöcken auf den Knien trommelnd, links Sir Paul mit seinem Rickenbecker- Bass. Und alle vier schauten erwartungsvoll auf Strelitz.

"Hello", sagte der geistesgegenwärtig - zum ersten Mal erkannte Strelitz die wahre Bedeutung dieses Ausdrucks - und lies ein "What can I do for you?" folgen. John ergriff als erster das Wort und erklärte Strelitz, dass sie gekommen seien um durch ihn Ideen für ein neues Album zu finden: "We’ve been told that you can be our Inspiration." Strelitz fragte erst einmal nach dem aktuellen Jahr und Ringo sagte zu Paul "He’s a funny guy. Isn’t he." Paul erklärte Strelitz, dass heute der 30. November 1966 sei und Zeit das ultimative Beatles Album aufzunehmen. Strelitz überprüfte schnell sein Wissen über die Alben der 'Fab Four' und kam nach "Rubber Soul" und "Revolver" bei "Sgt. Pepper" an: Produktionsstart im Dezember 1966 - DAS war es also.

Dezember 1966: John hatte demnach noch genau vierzehn Jahre zu leben. Obwohl er ihn gerne John gegeben hätte ging Strelitzs erster Rat also an Paul, ob der nicht ein Lied schreiben wolle über die Zeit, wenn er kurz vor der Rente steht. "When I’m Sixty Four?" fragte Paul zurück und Strelitz sagte "Nette Idee für einen Songtitel". John empfahl er dagegen die Lektüre der 'Daily News' und der fand in der Rubrik 'News in Kürze' gleich einen Artikel über viertausend Höhlen, die man in Blackburn, Lancashire entdeckt hatte. "That’s crazy" sagte John zu Strelitz und überlegte laut, wie viele von diesen Höhlen man wohl bräuchte um damit die Albert Hall auszufüllen. Strelitzs Antwort war ebenso einfach wie genial: "Imagine".

Ringo meinte, für ihn sei das Komponieren eines Liedes nicht so einfach, wie für die anderen drei. Kein Problem fand Strelitz, er könne sich ja von seinen Freunden helfen lassen. George nahm Strelitz beiseite und verriet ihm, dass John, Paul und Ringo keinen Nerv für seine Vorliebe an indischer Musik hätten. Dann solle er sich eben Musiker aus Indien nehmen gab ihm Strelitz als Rat mit auf den Weg, die könnten indische Musik ohnehin besser spielen als seine drei Mitmusiker. - Paul erzählte, dass er gestern ein Ticket fürs Falschparken bekommen habe. Die Politesse habe ihm gesagt, dass auch ein Beatle sich an die Verkehrsregeln halten müsse. Und dann hätte sie ihn noch um ein Autogramm gebeten, "...für Rita". Strelitz lächelte wissend und sagte "Lovely".

Drei Stunden saßen sie zusammen und kamen noch auf Ideen für Lieder über einen Bauernhof, eine Ausreißerin, ein Zirkusplakat (das in Johns Haus hängt und zwar direkt neben einem Bild, das Johns Sohn Julian in der Schule gemalt hatte), ein Loch, durch das der Regen abfließen kann und dann meinten die Beatles, dass die Arbeit am neuen Album immer besser voran gehen würde. Ein Konzept hätten sie jetzt schon für das neue Album, aber einen Titel noch nicht.

Strelitz überlegte kurz, schlug dann in einem Anflug von Größenwahn den Titel "Conceptalbum" vor, was die Fab Four zwar recht nett fanden, aber John hatte eine bessere Idee: "Guru Strelitzs only Hearts Club Band". - Das sei, so Strelitz zwar gut gemeint, hätte aber noch nicht genug Pfeffer. "I’ve got it…" schrie John: "Sgt. Pepper’s lonely Hearts Club Band". Auch nicht schlecht, fand Strelitz und meinte dann, es sei genug für heute; morgen könnten sie ja wiederkommen, sofern sie wollten.

Das ginge nicht, antwortete Paul. Der heutige Besuch bei ihm sei zwar eine extrem magische, mystische Reise gewesen, aber morgen müssten sie schon in die Studios an der Abbey Road um das neue Album aufzunehmen. "Apple Road" rief Ringo und Strelitz fragte sie als sie seine Wohnung verließen noch schnell, ob das nächste Album denn schon ein Cover hat. Nein, sagte George, das Cover für dieses Album habe er jetzt schon im Kopf, aber das für das nächste sei noch weiß. "Na dann" rief ihnen Strelitz nach: "Let it be, however it will be!".

Und dann sah er sie um die Ecke biegen und hörte noch wie John zu Ringo sagte: "...es gibt keine gelben U-Boote...".

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