Dienstag, 9. März 2010

Strelitz und: Das Tor des Manipula

Strelitz glaubte nicht richtig gehört zu haben. "Ob man Welpen auch bestrahlen könne, wie Tomaten?" fragte ihn das kleine, etwa zweijährige Mädchen, das neben ihm im Zug saß. Bestrahlen, damit sie lange klein und knuddelig bleiben würden?

Nicht, dass Strelitz auch nur eine Sekunde daran gezweifelt hätte, dass so etwas in der heutigen Zeit möglich wäre. Aber warum fragt sie ausgerechnet ihn danach? Und was wusste dieses Mädchen über Bestrahlung?

Andererseits kann man aber auch die Meinung vertreten, dass das Wissen über die gentechnische Veränderung von Erbgut schon in der Krabbelstube beginnen sollte, denn dann sind die Manipulatoren zeitlich noch nicht so weit weg von den eigenen Erfahrungen, haben ja vor kurzem noch die DNA quasi durch die Nabelschnur inhaliert.

Warum also nicht Welpen bestrahlen, damit sie lange schön klein und süß und knuddelig bleiben, dachte sich Strelitz und schaute das kleine, etwa zweijährige Mädchen freundlich an.

"Wenn ich dich so sehe", sagte Strelitz, "dann könnte das schon klappen." Und das Mädchen lächelte weise zurück.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen