Dienstag, 9. März 2010

Strelitz und: Der Sommer, der kein Sommer war

(... sondern der Beginn einer langen Leidenschaft)

Welch ein Sommer, 1971! Der Mond war immer noch zum greifen nah, "when the man with the monkey comes to town". Lackaffe Bolan schrieb sein bestes Lied und forderte Strelitz auf, es anzupacken, doch er war damals eigentlich drauf und dran Deep Purple Fan zu werden.

Aus dem Körting Weltempfänger trat in diesem Sommer nicht nur eine "Lady in Black" in sein Leben. Auch ein dünner weißer Duke mit seinen Spinnen vom Mars kam dazu und hauchte ihnen mit Hilfe von Rick Wakemans Tastenkünsten Leben ein, im Sommer 1971 (... wer jemals diesen Lied-Schluss hat gehört ...).

Es war die Zeit in der die schwarzen Compact Cassetten aufkamen und der Schwarze September bis auf weiteres unterging, die Zeit in der der Friedensnobelpreis nach Deutschland ging und Günther Netzer es schaffte Gehirn und Füsse zu einer nie gekannten Allianz zu vereinen. Und es war der Sommer, in dem Mr. Pete rief (obwohl er es schon kaum noch richtg hören konnte) "Der nächste bitte!".

Es war der Sommer, in dem Strelitz feststellte, dass er im Leben endlich ein Ziel hatte. Er wollte sich von nun an selbst verwirklichen. Dazu musste er sich entscheiden: Sekt oder Selters, Led Zep oder Deep Purp, ELP oder Jean Genie, Bolan oder Slade oder Cooper oder ...?

Strelitz stand vor einem Problem. Für wen oder was sollte er sich entscheiden? Strelitz kam sich vor wie Robinson Crusoe, der gerade seine Möglichkeiten checkt. Die anderen verehrten die New Seekers oder Sweet, die härteren von ihnen standen auf Alice Cooper oder Robert Plant. Einige trauerten um Jimmy, der noch warm im Grab lag - Jim Jimmeny, nicht Jimi mit einem 'm' zwischen zwei 'i'; der lag ja schon ein dreiviertel Jahr lang in seinem Erdmöbel, im Sommer 1971.

Fast wäre Strelitz dem pururnen Zauben erlegen aber eine innere Stimme frate ihn: "Hat sich der Mensch an die Spitze der Evolution gebracht, damit er sich am Ende auf irgend etwas festlegt?" Strelitz schüttelte den Kopf. "Siehst Du, mein Freund", sagte seine innere Stimme. "Lass dich niemals mehr von niemandem verarschen!"

Also schwor Strelitz in diesem Sommer 1971, sich auf nichts mehr festlegen zu lassen. Und so gesehen passte jetzt auch John Lennons Vorstellung von einer heilen Welt. Strelitz hatte endlich sein Ziel gefunden und er war auf dem Weg dorthin. Zwar noch mit wackligen Knien, aber festen Schrittes. Der Weltempfänger spielte dazu "... I've got a never-ending love for you ...", in diesem Sommer 1971, aber Strelitz machte das nun nichts mehr aus. Im Gegenteil: er sang kräftig mit "... from now on that's all I want to do".

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