Donnerstag, 11. März 2010

Gestohlene Straßenbahnschienen

(Vorbemerkung: Strelitz hatte auf seinem Schreibtisch ein Stück einer Straßenbahnschiene stehen, gestohlen wie er sagte. Dabei wusste doch jeder, dass die Nahverkehrsgesellschaft zu ihrem 100. Geburtstag solche Stücke von Straßenbahnschienen meistbietend versteigert hatte. Aber Strelitz behauptete weiter steif und fest, sie sei gestohlen.)

„So muss sich der Rest meiner Schiene gefühlt haben“, dachte Strelitz, als er in der Zeitung folgenden Nachruf las:

"Warum nur habe ich Deinen 'Hilferuf' nicht verstanden und Dir eine Brücke gebaut. 'Einsam' und 'verletzt' bist Du gestorben. Ich liebte Dich sehr, mehr als Du ahntest. - Du wirst immer in meinem Herzen wohnen."

Und Strelitz war plötzlich unsicher, ob er den Nachruf nicht vielleicht sogar selbst verfasst hatte.

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